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Dickdarmkrebsvorsorge
Früherkennung
Es handelt sich um einen der weltweit am häufigsten auftretenden bösartigen Tumore, dessen Ausgangspunkt die Dickdarmschleimhaut darstellt. Mit Hilfe regelmässiger Vorsorgeuntersuchungen kann die Erkrankung frühzeitig mit besseren Heilungschancen erkannt werden. Eine wichtige Aufgabe der Vorsorge ist es auch, die Vorstufen von Darmkrebs (Darmpolypen) zu entdecken, denn durch deren Abtragung kann die Krebsentstehung letztlich verhindert werden. Konkret werden (1) jährliche Stuhluntersuchungen auf okkultes (nicht sichtbares) Blut und (2) eine Darmspiegelung (Kolonoskopie) ab dem 50. Lebensjahr (alle fünf bis sieben Jahre) empfohlen. Vorsorge und Früherkennung spielen insbesondere bei Menschen mit einem erhöhten Risiko (familiäres Risiko, chronisch entzündliche Darmerkrankungen) eine Rolle, wobei entsprechende Vorsorgeuntersuchungen schon im jüngeren Lebensalter empfohlen werden.

Innerhalb des gesetzlichen Vorsorgeprogramms wird der grösste diagnostische Aufwand zur Krebsvorsorge betrieben. Zu Recht, denn gerade bei Krebserkrankungen hängt eine erfolgreiche Therapie und oftmals auch das Überleben ab von einer möglichst frühzeitigen Entdeckung des Primärtumors. Hat der Krebs erst Metastasen gebildet, nehmen die Heilungschancen und oftmals auch die Behandlungsmöglichkeiten drastisch ab. Krebs - Dickdarmkrebs ist nach Brust- und Prostatakrebs die dritthäufigste Krebserkrankung in der Schweiz.
Das Risiko während seines Lebens an Darmkrebs zu erkranken beträgt etwa 5 bis 6%. Erfreulicherweise sind die Erkrankungszahlen für Darmkrebs seit einigen Jahren rückläufig, was zumindest teilweise auf die Darmkrebsvorsorge zurückzuführen sein dürfte.

Wie kann ich mich schützen?
Es gibt eine Reihe von Massnahmen, die das Darmkrebsrisiko vermindern. Hierzu zählen regelmässige körperliche Bewegung und eine ballaststoffreiche Kost. Auch wenn es wünschenswert wäre, ist ein Schutz durch Medikamente bisher nicht effektiv möglich.

Die Darmspiegelung ermöglicht zum einen die Entdeckung von Darmkrebs im frühen Stadium und ist daher eine gute Methode zur Früherkennung. Zum anderen können adenomatöse Polypen - die Vorläufer von Darmkrebs - entdeckt und in derselben Sitzung entfernt werden und dadurch eine Krebsentstehung verhindert werden.
Die Darmspiegelung ermöglicht somit eine Darmkrebsvorsorge. Es wurden klare Kriterien an Untersucher und die Darmspiegelung gestellt, um eine hohe Untersuchungsqualität sicherzustellen.

Symptome
Dickdarmkrebs besteht meist sehr lange ohne Beschwerden zu verursachen. Zu den meist uncharakteristischen Frühsymptomen zählen:
  • Länger anhaltende Stuhlunregelmässigkeiten, d.h. Verstopfung und/oder Durchfall
  • Blutbeimengungen im Stuhl
  • Bauchschmerzen
  • Müdigkeit/Abgeschlagenheit (infolge Blutarmut durch chronische Darmblutungen)
  • Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, wobei diese Symptome jedoch eher selten und meist nur bei Befall der oberen Darmabschnitte auftreten
Wie Darmkrebs entsteht, ist noch immer nicht hinreichend geklärt. Wir wissen jedoch, dass rund 10 % aller Tumoren familiär, d. h. auf Basis einer genetischen Veranlagung auftreten. Die übrigen 90 % der Tumoren entstehen sporadisch (d.h. ohne genetische Veranlagung) und zwar nicht in der gesunden Dickdarmschleimhaut, sondern meist über einen Zeitraum von mehreren Jahren über Dickdarmpolypen (Adenom-Karzinom-Sequenz). Folgende Faktoren werden dafür als prädisponierend (wegbereitend) erachtet:
  • Lebensalter über 50 Jahre
  • Ungesunde Ernährung (fettreiche, ballaststoffarme Kost, wenig Obst & Gemüse)
  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht
  • Rauchen und Alkoholkonsum
Ein konkret erhöhtes Risiko für die Entstehung von Dickdarmkrebs besteht bei:
  • Dickdarmpolypen, wobei das tatsächliche Krebsrisiko jedoch wesentlich von der Größe und Art/Wuchsform des Polypen abhängt
  • Familiärer Belastung (etwa dreifach erhöhtes Risiko bei Darmkrebserkrankung eines Verwandten ersten Grades)
  • Langfristig bestehenden chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
  • Typ 2-Diabetes (Blutzuckererkrankung); vermutlich bedingt durch die wachstumsfördernde Wirkung des Insulins, besteht in Relation zur Normalbevölkerung ein dreifach erhöhtes Risiko für Darmkrebs
  • Zustand nach Darmkrebsoperation
  • Genetischer Prädisposition (seltene erbliche Syndrome, die ein extrem hohes Erkrankungsrisiko implizieren: z.B.familiäre adenomatöse Polypose)